19.12.2007-Romy`s Geburt

Da ich nicht schon den Tag vor dem Kaiserschnitt im Krankenhaus verbringen wollte, habe ich darum gebeten, auf eigene Verantwortung, nach Hause zu dürfen, um wenigstens noch den Nachmittag und die Nacht mit Alex verbringen zu können. Da ich wahnsinnig aufgeregt war und nicht schlafen konnte, habe ich die ganze Nacht mit Surfen im Internet verbracht. 

Der Gedanke, dass wir unsere kleine Bauchmaus bald in den Armen halten würden, war noch so unwirklich. Um 5.00 Uhr musste mein armer Mann aufstehen und so standen wir, wie versprochen mit Sack und Pack um 6.00 Uhr vor dem Kreissaal, damit man mich für die Sektio vorbereiten konnte...die Nerven angespannt wie Drahtseile.

Die Hebamme Verena führte uns erst einmal in einen kleinen Raum um mich ans CTG anzuschließen...mein letztes CTG, ein seltsames Gefühl. Alle Werte waren gut...keine Wehen, unser Baby war ganz entspannt...ahnte es doch nichts von dem, was gleich geschehen würde. Danach wurde mir Blut abgenommen (bei meinen schlechten Venen nicht ganz einfach...wie immer musste mehrmals gestochen werden - auaaaa) und ein Katheter gelegt. Alex wurde immer nervöser, denn nun stand die OP stand kurz bevor.

Zurück im Zimmer bekam ich dann die OP Bekleidung (ausgesprochen hübsch*g) angezogen und wurde mit meinem Heiabett von Alex und einer Schwester in den OP-Bereich geschoben. Während man mich für die Spinal-Narkose vorbereitete, musste Alex im Vorraum warten und sich sterile OP-Kleidung anziehen. Kein gutes Gefühl so allein zurück zu bleiben. I

In einem Nebenraum entdeckte ich ein Wärmebettchen, das bereits für Romy bereit stand. Der Narkosearzt stellte sich vor und erklärte mir ganz ruhig den Ablauf. Dieser ausgesprochen nette Mensch strahlte so viel Ruhe aus, dass meine Angst weniger und weniger wurde. Das OP-Team bestand aus 8 Leuten, die alle um mich und Romy bemüht waren...das gab mir ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit.

Dann kam, was kommen musste, für mich der blanke Horror...das Legen der Betäubung für die Spinale, denn ich habe riesige Angst vor Nadeln. Ich musste mich auf die Kante des OP-Tisches setzten und den Oberkörper gaaaaanz weit vornüber beugen. Die Hebamme hielt die ganze Zeit meine Hand und überwachte Romys Herztöne. Ein Narkoseassistent drückte mich nach vorne und stabilisierte so gleichzeitig, damit ich nicht wegzucke während der Arzt den Zugang legte. Es dauerte ca. 30 Min +/- 10 Min bis die Spinale saß (es musste mehrmals gepiekt werden) und tat mir, wider erwarten, nicht weh. Als es in meinem linken Bein, bis in die Zehen, kräftig zog, ging alles ganz schnell. Ich musste mich auf den Rücken legen und mit kleinen Pieksern wurde getestet, ob ich noch etwas spüre.

Da ich massive Probleme mit dem Kreislauf bekam, musste ich mit einem Medikament stabilisiert werden.  Die OP Schwester hing den Bereich unterhalb meines Kopfes mit einem Tuch ab und Alex wurde in den OP geholt. Er versucht seine Aufregung mit einem lockeren Spruch zu überspielen und  stellte sich als "Dr. Brinkmann" vor (hahaha), aber mir war so gar nicht nach Scherzen zumute. Ich wollte nur, dass es endlich los ging und erkundigte mich bei dem Arzt danach und der Doc meinte lässig:" Wir haben schon angefangen zu schneiden".

Wahnsinn und dann merke ich auch ein Drücken und Ruckeln an und in meinem Bauch, aber auch das war kein bisschen unangenehm, ich spürte keine Schmerzen...freute mich nur, bald meine Kleine zu sehen. Ein paar Sekunden später hörte ich dann den ersten Schrei meines Babys,  spürte ein unendliches Glücksgefühl, das ich nie vergessen werde und heulte Rotz und Wasser.

Dann ging auch schon eine Schwester mit Romy im Arm an mir vorbei zur ersten Untersuchung... Alex durfte mit. Einige Minuten später, wurde mir Romy dann gezeigt. Ruckzuck wurde die OP-Wunde genäht und zur Beobachtung musste ich für eine halbe Stunde in den Aufwachraum. Als ich meine Beine wieder bewegen konnte, durfte ich auf Station...denn dort wurde ich schon sehnsüchtig von Alex, meinem Töchterchen Romy und meinen Eltern erwartet und konnte endlich meine Kleine in die Arme schließen. Einfach überwältigend...ein Wunder, so wunderschön, so winzig und zart, mit  großen, wachen, dunklen Augen und langen, dunklen Haaren...

unser Weihnachtsengel.

Ich würde jederzeit wieder per Kaiserschnitt entbinden, es war eine richtig tolle Erfahrung.

Um 8:53 wurde Romy geboren und um 14 Uhr wurde mir der Katheter entfernt und ich konnte schon alleine auf die Toilette gehen. Ich habe bis zum nächsten Morgen leichte Schmerzen gehabt, aber eine normale Geburt wäre auch nicht schmerzfrei über die Bühne gegangen.

Am 23.12. durften wir mittags das Krankenhaus schon wieder verlassen und da hatte ich schon kein bisschen Schmerzen mehr.